Zum Frühstück gibt es diesmal einen Reisbrei der an eine Art Grießbrei erinnert. Etwas unruhig wird er dadurch, dass darin eine Seegurke schwimmt, schwimmen kann sie zwar selber nicht mehr, da sie schon das zeitliche gesegnet hat, aber es sieht zumindest so aus. Das beste wohl zum Schluss. Diese Seegurke ist äußerst teuer und soll natürlich gut für die Gesundheit sein, schmecken tut sie eigentlich nach nichts. Die Konsistenz gruppiert sich irgendwo zwischen Gelee und Knorpel ein. Kann man kauen.
Nach dem Frühstück trinke ich meinen Kaffee in den Sonnenstrahlen auf einem Stein im Garten, betätige mich etwas sportlich und dann geht es auch bald schon wieder los.
Das Thema Heizung lässt mich seit der Energiewende nicht mehr in Ruhe. Ist es doch das komplizierteste und teuerste Thema der deutschen Wirtschaft, also mache ich mich auf die Suche nach dem warmen Wasser, zum „Heizen“ werden hier schließlich Klima Split Geräte verwendet, aber warmes Wasser? Auf dem Dach finde ich die Erlösung der deutschen Haushalte. Ein Warmwasserspeicher mit Wärmepumpe, kostet zusammen maximal 1000€. Diese hier nur 550€.
Am zweiten Tag nach Neujahr gehen wir mit einem großen Teil der Familie essen. Getroffen wird sich in einem anderen Dorf, es wird geraucht und Tee getrunken. Natürlich wird mir auch immer eine Zigarette angeboten, ich lehne ab.
Weiter geht es zum Restaurant mit einem kleinen Autocorso.
Im Restaurant belegen wir damit nicht nur einige Parkplätze sondern auch drei Räume. Nummeriert sind die Räume natürlich nicht von 1-10 sondern mit 333 666 888. Wir setzen uns in den Raum in dem kein Alkohol getrunken wird. Es wird noch versucht uns in den anderen Raum zu locken. Aber wir lehnen dankend ab. Man will ja noch etwas vom Tag haben. Mir war bis dato gar nicht bewusst das doch noch soviel Fleisch an einem Schweinekopf ist.
Nach dem Essen vertreten wir uns die Beine. In einem kleinen Park unten kann man chinesisches Glamping machen. Ich bin noch nicht so ganz überzeugt. Die Zelte sind schick aber irgendwie fehlt dem ganzen ein bisschen die Natur. Die ist einem Zug gewichen, einem alten Auto und ein paar andere Kleinigkeiten. Wahrscheinlich sieht es erleuchtet am Abend schon ganz schön aus. Es scheint hier wohl auch nur für eine Nacht zu sein. Es geben sich auf jeden Fall alle Mühe das Glamping Erlebnis vorzubereiten.
Noch einen kleinen Abstecher zur Großmutter ins nächste Dorf. Dort kommen wir auch wieder an einem kleinen Tempel vorbei. Hier trifft LED die Tradition.
Langsam geht es wieder zurück. Wir machen noch einen Halt bei der Verwandtschaft in Pengxi, es gibt Tee und Zuckerrohr. Man zerbeißt es und spuckt den Rest auf den Boden. Wunderbar lecker und erfrischend.
Das Wetter ist so gut das wir noch eine kleine Wanderung machen. Überall im Ort wird Gemüse in der Sonne getrocknet. Da muss man schonmal aufpassen, dass man nicht mit dem Auto darüber fährt.
Apropos Auto, wenn man als deutscher Auto Manager deprimiert wird von der EU oder Bundesregierung sollte man nach China kommen, auf der Straße wirkt die Welt noch in Ordnung. So wechseln sich VW, Audi, BMW, Mercedes und Porsche hier im Ort ab. Okay manche leihen nur für das neue Jahr so ein Auto, aber nicht jeder und es gibt auch mittlerweile viele chinesische Marken, aber wer was gutes kaufen will… auffällig sind natürlich auch die Elektroautos. Da scheint VW am ehesten noch ein Fuß drin zu haben.
Den Fluss der Stadt kann man normalerweise zu Fuß flussaufwärts gehen. Das Wasser ist flach und die Steine weich. Aber aktuell ist es etwas kalt. Der Blick ist einfach wunderschön und naturbelassen. Im Sommer würd ich es durchaus mal ein paar Stunden flussaufwärts versuchen.
Es finden sich auch noch die Spuren eines aufgebauten Schreins. Ich hoffe den räumt noch jemand weg. ^^‘ auch hier muss man aufpassen das man den Leuten nicht in ihr Gemüse tritt.
Bei der ganzen frischen Luft bekommt man auch wieder Appetit auf das Abendessen. Eierstich, gebratener Reis mit Gemüse gesellen sich zu anderen Speisen.
Jetzt brauch ich noch einen letzten Gang. Dann reicht es auch für heute. Morgen geht es früh los, also zumindest für mich früh, für manch anderen vielleicht spät.
