Heute geht es 1 1/2h Stunden mit dem Auto in den südlichsten Teil der Provinz Zhejiang zu einem kleinen Hafen. Hier ist auch ein neuer Atomreaktor im Bau.
Nach einem guten Frühstuck machen wir uns um 9 unterwegs. Puh ganz schön hart das frühe aufstehen.
Die Fabrikhallen, an denen wir vorbeikommen, sehen teilweise wie kleine Paläste aus.
Um zu den Ort zu kommen, nehmen wir die Autobahn. Die Autobahn bezahlt man hier übrigens mit Mautgebühren. Dafür ist im Auto oben ein kleines Gerät mit einer Karte, was die automatische Abbuchung durchführt. Das erinnert mich an unseren ehemaligen Verkehrsminister Scheuer. Da hat es leider mit der Maut nicht ganz so gut geklappt.
Während wir eben noch mitten in den Bergen waren, kommt so langsam das Wasser. Die Berge werden kleiner und sind umgeben vom Meer. Denn wir fahren jetzt durch eine andere Provinz durch um zum südlichsten Punkt in Zhejiang zu kommen.
Als wir die Autobahn verlassen, werden plötzlich Gewächshäuser zu unserer linken rechten Seite sichtbar gefüllt, sind diese Gewächshäuser mit Tomaten und anderem. Überall werden kleine blaue Fahrzeuge mit den Tomaten beladen.
Die Autoschlange wird immer länger als wir uns dem Ort nähern. Zum chinesischen Neujahr ist jeden Tag das ganze Land unterwegs.
Der Ort ist besonders bekannt für sein Seafood. Man kommt von weit her um hier zu essen. Geht es nicht immer ums essen?
Nach langem gehupe und geschiebe kommen wir an. Ob ich hier jemals mal Auto fahren kann. Ein fischiger mit Schweröl kombinierter Geruch durchschleicht meine Nase. Gut das die Nase sich irgendwann mit dem Geruch arrangiert und Fisch das neue neutral wird.
Zunächst wird aber durch die Altstadt geschlendert.
Manche Häuser sind bewohnt andere dienen Cafés oder Geschäften als Platz. Und dann plötzlich, ich schlendere nichts ahnend in ein Geschäft und sehe dort dieses göttliche Gerät eine wunderbare Espresso Maschine und der schmeckt auch noch!
Es gibt allerlei zu sehen, kleine kostenlose Museen und Geschäfte laden zum flanieren ein.
Den Weg weiter hoch und plötzlich wird Karaoke gesungen und es gibt gratis essen. Eine leckere Spezialität, eine Art Reisblobb der mit Zucker gegessen wird den man sich darüber streut. Frisch Vorort hergestellt.
Nun noch ein kurzer Abstecher ans Meer. Auf dem Meer tummeln sich Fischerboote. Ich glaube ich habe noch nie so viele auf einem Haufen gesehen. Näher kommend nimmt der Fisch Geruch zu. Es sind überall kleine Läden die Meeresfrüchte verkaufen. Hinten an den Anlegern werden aber auch schon neue Produkte hergestellt in dem Fische wieder getrocknet werden. Der Geruch ist je nach trocken Status mal intensiver und mal nicht so intensiv.
Wir kaufen etwas getrockneten Fisch ein. Als Snack esse ich eine getrocknete Fischscheibe, die einer Waffel ähnelt. Süßlich fischig. Eigentlich ziemlich lecker.
So langsam geht es auf die Suche nach einem Restaurant. Hier ist noch immer totales Chaos. Autos, Menschen, Hupen, Ordnungskräfte aber irgendwie schiebt sich alles. Die Sonne brennt hier richtig. Aber trotzdem sind alle entspannt.
Wir finden endlich ein Restaurant. Direkt an der Straße, wie wohl die meisten. So kann ich den Verkehr zumindest gut beobachten. Weiter vor mir wird gekocht. Links von mir der Fisch ausgenommen und direkt vor mir das Geschirr gewaschen. Ich hoffe mein Magen schafft das. Das Essen benötigt einige Zeit da das Restaurant so beliebt ist und es lohnt sich frische leckere Fischspeisen. Gibts in China eigentlich ein Gesundheitsamt? Machen aber alle einen guten Job.
Zurück zum Auto. Es lässt sich nicht mehr mit dem Funkschlüssel öffnen. Das Fernlicht zuckt noch unruhig. Licht angelassen. Irgendwie fahren wir immer mit dem Fernlicht. Das war jetzt die Rache. Gott sei dank ist im Kofferraum ein kleiner Helfer.
Leider braucht der so 10 min. Wir fragen noch um Hilfe bei einem Elektrowagenfahrer. Die Batterie wird auch noch kurzer Hand angeschlossen. Es macht britzelige Geräusche.
War wohl doch nicht die richtige Spannung, oder falsch herum? Wir warten wohl noch lieber etwas. Der Motor läuft wieder. Weiter geht’s!
Nach einiger Fahrerei erreichen wir den Nachbarort mit Strand. Am Strand tummeln sich viele, trinken und essen, schwimmen würd ich hier nicht. Anders als auf einer Insel ist man zwar am Meer aber die Strömung fehlt etwas die den Schmutz wegtreibt.
Letzter Ausflugspunkt ist die Baustelle von einem Atomkraftwerk. Am liebsten würde ich sie mir von unten ansehen aber nett ist das es eine Aussichtsplattform überhaupt gibt. Es wuseln überall Chinesen herum und machen Fotos von der Baustelle, hier ist man noch stolz. Das Kraftwerk wird später drei Reaktoren haben. Die Baustelle ist wirklich unglaublich groß, keine Ahnung ob man das ein Foto wiedergeben kann.
Vielleicht werden wir eines Tages auch so fortschrittliche Technik in Deutschland gehabt haben werden wieder.
Zurück geht es nach Hause zum Abendessen.
Hier wird schon wieder ordentlich geknallt neben dem Haus. 70er Geburtstag von einem Nachbarn der gefühlt mit einer Tonne Feuerwerksbatterien gefeiert wird. Sowieso wird viel am Abend noch geknallt. Viele haben sich wohl etwas Feuerwerk aufgespart. Das gesamte Feuerwerk hat hier nen bisschen mehr Power. Bei jeder Rakete wackeln die Scheiben, bei den kleinen Böllern sollte man sich die Ohren schon zuhalten.
Am Abend steht wieder die ganze Familie vor der Haustür es wird getratscht und Obst gesnackt. Außerdem gibt es leckere selbstgemachte eingelegte weiße Karotten.
Morgen aber mal wieder ausschlafen. Ist doch schließlich Urlaub.