Mit dem Bauch durch den Berg

February 13, 2024

Um sich für die Wanderung zu stärken gibt es ein ordentliches Frühstück, bestehend aus einer riesigen Portion Reisnudelsuppe. Puh ich glaube, heute brauch ich nichts mehr. Keine Ahnung wie ich die Menge geschafft habe.

reisnudeln

Mit dem Auto geht es durch die Berge in die Provinz Fujian zum Berg Taimu 太姥山. Angekommen beginnt das allgemeine Parkplatz Chaos. Hier reist doch keiner mit öffentlichen Verkehrsmitteln an. Es gibt einige Parkeinweiser die das Chaos bändigen, die wartenden fahren natürlich trotzdem kreuz und quer und versuchen doch noch einen versteckten Parkplatz zu ergattern. Platz ist eigentlich genug da für alle.

Danach geht’s zum Ticketkauf. Auf den Weg dahin gibt es allerlei kreative Händler, es werden Hüte verkauft, Getränke und kleine Snacks.

hutverkaeufer

Wir haben unklugerweise unsere chinesischen Fotografenausweise in Deutschland liegen gelassen und müssen den vollen Preis bezahlen. Ansonsten hätte es ordentlich Rabatt gegeben. Ein Ticket ist hier wirklich nicht günstig, kostet ungefähr 20€.

ticketschlange

Weiter geht es nach dem Ticketkauf mit dem Bus auf den Berg. Der Bus gibt auf den schmalen Straßen ordentlich Gas. Hier fahren um die Menschenmenge zu bewältigen sicherlich um die 30-40 Busse hoch und herunter den ganzen Tag.

Oben angekommen geht es durch den netten Eingangsbereich durch einige Händler hindurch. Sogar die kleinsten helfen. Wir kaufen auch ein paar Snacks ein.

wanderkarte

diekleinsten

snacks

snack

Selbst auf dem Berg findet man überall öffentliche Toiletten in Gehreichweite. In Hannover fällt mir am Sonntag genau eine einzige Toilette ein. Wenn man keine Probleme mit Spritzen hat vielleicht zwei. Aber auch Toiletten werden durch Verwaltungsakte zu Großbauprojekten und technisch Herausfordernden Anlagen.

Weiter geht es nun aber. Ich war etwas überrascht, der gesamte Wanderweg besteht aus Treppen, mal Holz, mal in den Stein geschlagen mal gegossen aus Beton. Nach einigen Stufen läuft mir schon die Suppe runter. Trotz der Höhe knallt die Sonne und die Stufen tun ihr übrigens. Sweatshirt umbinden, Jacke in eine Plastiktüte die ich netterweise beim Erwerb eines Wassers bekommen habe.

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herz

Trotz der Beschwerlichkeiten sind hier mehr Snackstände als im Zoo in Hannover und das obwohl das Gelände völlig unwegsam ist und alles hochgetragen werden muss. Es wird gekocht mal mit Feuer mal mit Gas.

wuseln

Der Ausblick ist wunderschön. Links und rechts geht es ab und zu ins nichts. Man muss schon vorsichtig sein. Dank Neujahr schieben sich hier Menschenketten durch. Gegen Ende verläuft es sich etwas.

Mitten auf dem Berg kommt man plötzlich zu einem Tempel jetzt wird wieder gegessen getrunken und eben auch gebetet.

tempelcola

beten

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Eigentlich wollen wir einen besonderen Weg gehen aber mit 1 1/2h Wartezeit verzichten wir. Wir gehen weiter und werden nicht enttäuscht. Wir gehen dann eben einen anderen.

Plötzlich geht es eine Höhle. Natürlich steht dort einfach ein Teetisch.

teetisch

Zunächst hat man noch Licht später wird es so dunkel, dass man mit dem Handy leuchten muss. Ich krieche auf allen vieren weil ich doch etwas zu groß und zu breit bin.

Plötzlich kann ich wieder stehen und bin in einer Höhle deren Dach aus großen Steinbrocken besteht.

großesteine

Gut das keiner runterrutscht und dann kommt sie völlig überraschend, die Schlange.

schlange

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Hintereinander quetschen wir uns durchs Gestein. An den schmalsten Stellen berühren, obwohl ich seitlich gehe, Bauch und Rücken gleichzeitig den Stein, bisschen Bauch einziehen. Das gute Essen ist bestimmt schuld. Wer zu dick ist kommt hier nicht weiter und auch nur schwierig zurück.

Jetzt habe ich mir das Mittagessen aber verdient. Eine leckere Schweinefleischsuppe.

mittagessen

Weiter geht es auf schmalen Treppen aus Stein.

steine

Dann geht es den nächsten Weg zum See. Ein wunderschöner Ausblick.

see

Immer weiter den Weg entlang kommt man zu einem buddhistischen Kloster in dem 500 Götter ihren Platz haben, welcher wohl für deutsche zuständig ist? Ein wunderbarer Geruch von Räucherstäbchen kommt einem entgegen. Einige Mönche beten still in einer Kapelle und irgendwo wird mit Gesang gebetet, das schwingt durch das ganze Kloster. Aber es muss weitergehen. Es ist noch ein ganzes Stück.

klosterunten

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Um zum Ausgangspunkt zu kommen muss man wieder viele Stufen gehen. In der Zukunft ist hier ein Seilaufzug geplant, aber wo wäre da der Fitness Effekt. Da ist sie wieder die Suppe im Gesicht. Oben angekommen geht es langsam zurück. Wer meint wir hätten den Weg selber gefunden irrt wir mussten bestimmt fünf mal nachfragen wie man weiter gehen muss. Immer wieder verlassen einen die Wegweiser und es ist gar nicht so einfach den Anschluss zu finden.

ausblick

vertrauen

Die Sonne knallt unerbittlich. Als ich mein Gesicht mit Sonnencreme nachcreme wird eifrig diskutiert bei einer ankommenden Gruppe, da werd ich sogar schon mit hello begrüßt.

klettern

Weiter geht es. An einer Steilwand gibt es einen Kletterpark. Das sieht Mega spannend aus. Ich würde es zu gerne ausprobieren aber mein Vertrauen in das Material hier hält sich in Grenzen.

Hier kann man auf jeden Fall nochmal hinkommen. Es gibt soviele Wege.

Langsam geht’s dem Ende zu, noch in den Bus rein und es geht zurück zum Parkplatz. Das Abendessen wartet. Diesmal hab ich es mir verdient.

rueckfahrt


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Geschrieben von Julian ein Programmier-Nerd aus Hannover, liebt exotische Programmiersprachen und träumt von Weltreisen.

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